Diese Jahreszeit ist wohl deshalb die schönste, weil die Menschen nach einem langen und harten Winter sehnsüchtig auf wärmere Tage und erwachende Natur warten.
Der erste zarte Vorbote des beginnenden Frühlings ist der schmelzende Schnee. Ich hoffe dann mit jedem Tag, dass die noch bräunliche Wiese mehr und mehr zum Vorschein kommt und bald grün wird. Auch auf Plusgrade warte ich hart, denn endlich kann ich ein bisschen länger lüften, ohne gleich zu frieren. Ich höre die ersten Vögel zwitschern, die Meisen aufgeregt fiepen, den Specht an den Baum klopfen und genieße diese Musik in meinen Ohren. Die Piepmätze scheinen sich richtig zu begrüßen und sich ebenfalls an der erwachenden Natur zu erfreuen. Man merkt nun auch, dass die Tage spürbar länger werden und die Sonne täglich um ein ganz kleines Stück höher in den tiefblauen Himmel steigt. Frühlingswinde sorgen oft für eine kristallklare Fernsicht.
Der April gefällt mir besonders gut, denn er hat die turbulentesten und spektakulärsten Wetterkapriolen zu bieten und das oft binnen eines Tages oder weniger Stunden. Vom strahlend warmen Sonnenschein kann es binnen Minuten pechschwarz werden. Gewitter mit Graupel, Blitz und Donner - oft sogar Hagel - und Starkregen können niedergehen und stürmischer Wind aufkommen. Es wird richtig kalt und das erinnert an den Winter, an den man so gar nicht mehr denken will. Oft traut man seinen Augen nicht, wenn man am nächsten Morgen eine Schneelandschaft vorfindet. Zum Glück geht dieser aber wieder schnell weg und der Frühling macht einen erneuten Anlauf. Dann gibt es Tage, wo sich Sonnenschein und Regengüsse abwechseln. Wenn man Glück hat, erblickt man einen wunderschönen Regenbogen.
Die goldgelb scheinenden Forsythien sind die ersten blühenden Sträucher, Ostern naht. Jeder freut sich mit dem Ostermontag auf einen Tag länger frei und ein kleines Osternest. Mit Freude schmücke ich um diese Zeit meinen Osterbaum, dessen Anblick mich in dieser Zeit am Wohnzimmertisch freut.
Die Schneeglöckchen werden von Tulpen, Narzissen, Gänseblümchen und Krokussen abgelöst. Alles was auf der Wisse an Blumen wächst, schießt jetzt in die Höhe, eile ist geboten, bevor die Bäume ihr Blätterdach entfalten und zu viel Schatten abgeben. Zunehmendes Licht und Schatten, ein faszinierendes Schauspiel, das die Natur alle Jahre erneut zaubert.
Viele Männer machen Autogroßputz, die Frauen werken meist im Garten. Eine arbeitsintensive, aber auch schöne Zeit. Nach dem Zurückschneiden der Rosen freue ich mich, wenn ich grüne Triebe sehe.
Andre Menschen sitzen in Parks auf
den Bänken, gehen spazieren, genießen die wärmenden Sonnenstrahlen und die
laue Luft. In Gastgarten, wo die Sonne scheint, kann man an windgeschützten
Plätzen bereits draußen essen und trinken. Da kommt wieder richtige Freude auf,
endlich raus können auf dem Balkon, die Terrasse, dem eigenen Garten oder einem Schankgarten. Alle :-) Gefühle leben auf, man fühlt sich frei und wie neugeboren.
Das ist auch die Zeit für den Fensterputz und das Anbringen von Insektengittern. So wichtig Fliegen und Co auch sein mögen, in der Wohnung brauche ich sie nicht *lächel*.
Endlich strahlen sie, die herrlich gelb leuchtenden Rapsfelder, die man schon von weiten sieht. In dieser Zeit laufe ich besonders gern. Es riecht überall nach blühenden Blumen, Sträuchern und Bäumen. Zum Glück habe ich weder mit Pollen noch Heuschnupfen etc. ein Problem und kann diese Jahreszeit somit in vollen Zügen genießen.
Nun ist es auch möglich, nachts die Balkontür offen zu lassen. Erste Frösche quaken und Grillen fangen an zu zirpen. Die Zeit zwischen Spätfrühling und Frühsommer ist fließend, einfach die schönste Zeit des Jahres. Ich bin am liebsten außerhalb der Wohnung, sitze gern lesend oder strickend am Balkon, erfreue mich an den blühenden Rosenbäumchen und den wachsenden roten Pelargonien. Endlich kann man Sport wieder mit viel frischer Luft genießen oder ein gutes Glas Wein.
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Letztes Update 08. April 2006
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