Von 2001 auf 2002 wurden wir in Österreich vom Schilling auf den Euro umgestellt. Es fing schon mit der Aussprache der Cent-Münzen an. Die einen sagen Zent, die anderen Cent. Darüber scheiden sich die Geister. Auch eine große Verunsicherung stellte dar:
Wie weiß man wieviel Schilling so und so viel Euro sind? Die einen machen sich kein Kopfzerbrechen, andere laufen mit Eurorechnern herum. Das Münzen-Startpaket konnte man vorher anfassen und sich ein genaues Bild von der Größe, der Dicke und der Farbe machen. Für mich als Sehbehinderte stellte ich gute Erkennungsmerkmale fest:
Die 2 Euro-Münze ist am größten. Sie hat einen durchgehend gerillten Rand, ist innen gold und außen silber
Die 1 Euro-Münze ist gleich groß wie das 50-Cent Stück. Sie hat einen durchbrochenen Rand, der glatt und gerillt ist, ist innen silber und außen gold.
Die 50 Cent-Münze hat einen durchgehend gerillten Rand und ist golden.
Die 20 Cent-Münze ist kleiner, dünner, hat einen durchbrochen gerillten Rand und ist golden.
Die 10 Cent-Münze ist noch kleiner, noch dünner und hat einen durchgehend gerillten Rand. Sie ist golden.
Die 5 Cent-Münze hat einen glatten Rand und ist bronzefarben.
Die 2 Cent-Münze ist kleiner, hat mehrere kleinere Spalten im Rand und ist bronzefarben.
Die 1 Cent Münze ist am kleinsten, hat einen glatten Rand und ist bronzefarben.
Auch bei den Scheinen gibt es für mich als Sehbehinderten gute Erkennungsmerksmermale.
Der 500 Euro-Schein ist violett.
Der 200 Euro-Schein ist gelb.
Der 100 Euro-Schein ist grün.
Der 50 Euro-Schein ist braun.
Der 20 Euro-Schein ist blau.
Der 10 Euro-Schein ist rosarot.
Der 5 Euro-Schein ist grau
Wie dem sei und wie viele Fragen es auch noch immer geben möge, der Euro ist nun für so viele Menschen DAS Zahlungsmittel, ob jung oder alt, behindert oder nicht und wir müssen uns an ihn gewöhnen, ob wir uns nun schwer tun oder kaum Probleme haben. Für mich als Sehbehinderten gilt: Ich werde mich ab sofort umstellen, denn mit zwei Währungen – wenngleich auch nur vorübergehend – hantieren, bringt nur unnötigen Stress. Je eher ich mich an das noch neue Erscheinungsbild gewöhne, desto schneller kann ich die Münzen „begreifen“, und die Farben der Scheine auseinander halten.
So fuhren wir am 31. Dezember 2001 hinaus auf die Felder, da wir dort einen herrlichen Fernblick auf die umliegende Umgebung hatten. Weil wir uns ebenfalls wie immer am Geschehen beteiligten, bietet sich diese Freiheit zusätzlich als Sicherheit, weil in so einer Einöde weder Häuser noch Menschen in der Nähe sind. Außerdem mögen wir keine Massenaufläufe, sondern lieben die familiäre Abgeschiedenheit.
Heuer sah der Nachthimmel besonders schön, direkt majestätisch aus, denn es war Vollmond. Darum also war es so hell draußen als ob es dämmerte. Ich freute mich darüber, denn so sah ich den Weg gut und auch eindeutig die Gestalten von Willy und Günther, die sonst mit dem Dunkel der Nacht verschmelzen. Doch der idyllische Schein trog, denn es ging ein eisig-kalter stürmischer Wind, der nicht nur unsere römischen Lichter verwehte, wie man deutlich am Foto erkennen kann.
Das Anzünden gestaltete sich als äußerst schwierig und war es endlich gelungen, leuchteten die am Boden bleibenden Springbrunnen am hellsten und blieben vom Sturm verschont.
Weil wir allmählich ziemlich stark froren, kehrten wir früher als geplant und mit noch restlichen Raketen im Gepäck heim. Dort stießen wir mit Sekt an und kaum hatten wir uns aufgewärmt, drehten sich Mas und meine Gedanken wieder um den Euro.
Somit schließt sich der Kreis meines Berichtes und auch ich werde demnächst die neuen Scheine in Händen
halten und in diesem Augenblick ehrfürchtig und eingehend betrachten. Um nicht vermeintlichen Schnäppchen oder angebotenen Tiefstpreisen - gerade jetzt im Winterschlussverkauf – zum Opfer zu fallen, werde auch ich anfangs mit meiner von mir erstellten Tabelle durch die Geschäfte gehen. Sicher ist sicher sage ich mir, denn errechne ich, dass es umgerechnet teurer ist als vorher und nur in Euro weniger klingt, kaufe ich den Artikel nicht. Es schadet obendrein nicht, wenn ich sehr genau aufpasse was mir wer herausgibt, denn auch wenn er es nicht absichtlich tut weil er sich womöglich selber noch nicht so gut auskennt, wäre es
letztlich mein Schaden.
In diesem Sinne alles Gute, vor allem aber Gesundheit im neues Eurojahr 2002.
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Letztes Update 01. Jänner 2002
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