Obwohl wir bereits das 4 x Velavaru gebucht hatten, fieberten wir dem Tag der Abreise entgegen und konnten es Wochen zuvor schon kaum erwarten. Die Vorfreude schien auch alle Jahre größer zu werden *lächel*.
Am 17. Februar war es endlich soweit, jedoch der Abflug begann gleich mit einem Zwischenfall. Wegen dichtem Nebels war der Flughafen in New Delhi geschlossen worden, sodass unser Flugzeug drei Stunden Verspätung hatte. Weil ja jeder Fernreisende ca. eineinhalb Stunden zuvor wegen des Check In am Flughafen sein soll, warteten nicht nur wir über 4 Stunden. So versuchten wir viel auf und ab zu gehen, denn anschließend saßen wir sowieso an die neun Stunden im Flieger.
Beim zu früh angekündigten Boarding standen wir hinter einem Pärchen, das sich, wie wir, über die lange Menschenschlange amüsierte. Alle waren leicht genervt und müde, da reagiert Jeder anders, entweder verärgert oder mit Humor.
Als wir endlich in die große Boeing 767-300 ER einstiegen, herrschte anfänglich ein Durcheinander. Nicht nur Günther und ich wären – laut Ticket – durch einen Mittelgang getrennt gewesen sondern viele Paare sollten weit voneinander entfernt sitzen. Günther klärte die Situation, damit er neben mir sitzen konnte, da ich aufgrund meiner Sehbehinderung seine Hilfe brauchte (Essen, Toilette). Bis sich das Chaos lichtete und wir endlich starten konnten, war es 23.30.
Ab da verliefen der Flug, die Zwischenlandung in Colombo und der Weiterflug nach Male ohne Zwischenfall.
Im Wasserflugzeug sahen wir das Pärchen wieder, das beim Boarding vor uns stand. Wir mussten erneut lachen, denn auch für sie ging es nach Velavaru.
Bereits im Speedboot – für Günther und mich eine Neuerung auf Velavaru – empfing uns Tina, die Reiseleiterin von TUI. Wir hatten bereits in den Jahren zuvor sehr viel von ihr gehört, haben sie aber nie gesehen, da sie um diese Zeit ihren Urlaub in ihrer Heimat verbrachte. Die Begrüßung verlief herzlich und Tina war uns von Anfang an sympathisch. Sie kümmert sich nicht nur um ihre Gäste sondern versucht auch darüber hinaus ihr Bestes. Da sie kompetent, freundlich und eine ganz Liebe ist, mag und schätzt sie Jeder sehr.
Obwohl wir uns den Bungalow 120 gewünscht hatten, bekamen wir Room 111. Zuerst waren wir ein bisschen traurig darüber, stellten aber bald fest, dass auch hier schöne Palmen ausreichend Schatten spendeten und eine ebenso prächtige Aussicht aufs Meer herrschte. Beim Abendessen im Restaurant waren wir erleichtert und dankbar, als wir Einzelheiten erfuhren. Die Insel war durch einen Computerfehler total überbucht und viele Gäste wurden vor Antritt der Reise darüber informiert, dass sie auf eine andere Insel ausweichen mussten. Wir blieben davon verschont, vielleicht weil wir Stammgäste waren oder die ersten Besucher nach dem Tsunami? Die Zuteilung des Beach-Bungalows empfanden wir ebenfalls als Glück und so schliefen wir erleichtert und die Strapazen der Verspätung und des Fluges vergessend selig.
Die kommenden Tage bemerkten wir, im Vergleich zu den
vergangenen Jahren, Veränderungen:
Da ja die Insel voriges Jahr an Banyan Tree verkauft wurde,
waren etliche Angestellte ausgetauscht worden. Viele fremde Gesichter doch auch
ein paar vertraute, die sich gerne an die ersten und einzigen Gäste nach dem
Tsunami erinnerten. Dadurch entstand oft eine nette Unterhaltung.
Das Personal war durchwegs freundlich, nett und
zuvorkommend, wie auch die Jahre zuvor.
Die Farbe der Rezeption ist orange, die des Restaurants
grün und die der Bar violett. Teilweise sind auch manche Bungalows so
gestrichen und über dem Bett hängen Bilder. Man merkt aber in einigen Rooms
noch die Schäden des Tsunami, da einige Schubladen stecken, Türen quietschen
oder das Holzbett knarrt – wie unseres. Es sind zwar schon sehr viele Bungalows
total renoviert, aber alles auf einmal ist wohl zu teuer, geht nicht oder man
tut sich weniger an, weil ja die Insel verkauft ist.
In jedem Kasten hängen, seit dem Tsunami, zwei
überlebenswesten und man wird darüber informiert, dass das Vorwarnsystem
optimal ausgebaut worden sei. Ob es stimmt oder nicht, es ist auf jeden Fall
ein beruhigendes Gefühl.
Im Inselinneren wurde täglich an einem zukünftigen
Bungalow gebaut, wie es ein paar solcher Luxusexemplare im kommenden Jahr geben
soll. Auch Wasserbungalows sollen an der Nordspitze errichtet werden. Nach wie vor
soll es aber auch Bungalows für „Otto Normalverdiener“ geben.
Man hört jedoch täglich andere Informationen, also warten
wirs einfach ab und zerbrechen uns nicht den Kopf darüber. Wenn es passt, sind
wir in einem Jahr sicher wieder auf „unserer“ Insel, wenn nicht, dann eben
nicht.
Die Malediveninseln werden zunehmend ein knallhartes Geschäft. Es gibt immer mehr zahlungskräftiges Publikum, also warum nicht alles nach deren Wünschen gestalten und warum Inseln für „den kleinen Mann“ erschwinglich machen, wenn es anders auch geht? Schade um Paradiese wie Velavaru doch ist diese Insel bestimmt kein Einzelschicksal.
Es gab nur an den beiden ersten Tagen etwas Wind, die restliche Zeit war es windstill, hatte 33 Grad Luft- und 26 Grad Wassertemperatur.
Bei Ebbe kann man in der türkisfarbenen Lagune bis zum dunkelblauen tiefen Meer gehen, das Wasser reicht maximal bis zum Bauch. So ein niedrige Wasserstand eignet sich am besten zum waten, spazieren oder auf der Luftmatratze liegen etc. Zum schnorcheln ist es fast zu niedrig.
Bei Flut steht man bald brusthoch im Wasser und kann optimal schwimmen, Wassergymnastik machen, schnorcheln etc.
Mit dem Pärchen vom Flughafen verband uns bald eine harmonische Freundschaft und so saßen wir fast alle Abende mit Silvia und Adi zusammen in der Bar, plauderten beim Frühstück oder erzählten uns vom Tag. Die beiden gingen gern auf Schnorchelausflug und versuchten es auch mit dem Tauchen. Ihre Schilderungen der vielen Fische gefiel mir, denn so hatte ich das Gefühl, dass auch ich sie ein bisschen sehen konnte.
Weil das Gestrüpp auf der Ostseite entfernt und allgemein viel Sand aufgeschüttet wurde, kann man nun rund um die Insel gehen und das sogar überall barfuß. Bei Ebbe fühlt sich der feste Sand wie ein Teppichboden an, bei Flut umspült das Wasser angenehm kühlend die Füße.
Durch den Tsunami und den dadurch weggespülten Sand sind einige Palmen in arge Schräglage geraten und werden nun gestützt, um sie vor dem Umfallen zu bewahren. Auf der Ost- und Südseite sind insgesamt drei Schläuche zu sehen.
Die beliebtesten Beach-Bungalows von 101 bis 128 sind die
auf der Nordseite, auf der eine korallenfreie Lagune und somit herrliche
Aussicht ist. Hier halten sich die meisten Leute im Wasser auf.
In Richtung Bungalow 101 befindet sich am äußeren Ende des
Hauptsteges das
Omala Restaurant, das an bestimmten Zeiten geöffnet hat,
welche man auf der Liste, die in der Rezeption hängt, ersehen kann. An diesem Ende
sind auch die Boote (Dhonis und Speedboot) verankert. Weiter draußen ist die
Landebahn der Wasserflieger. Am inneren Stegende ist die Rezeption.
Am Nebensteg ist am inneren Stegende die
Tauchschule, die sich nun Velavaru-Marine-Center nennt und eine andere
Crew beherbergt. Diese soll aber ebenfalls einmalig geführt sein und Tauchgänge
ein absolutes Erlebnis.
Dazu kann ich nichts sagen, denn durch meine
Sehbehinderung bringt mir weder das schnorcheln noch das tauchen was. Aber ich
höre mir gerne Berichte und Erzählungen an bzw. kann auf Fotos und Videos mit
meiner speziellen Vergrößerung am Computer auch jeden Fisch sehen.
finden im Haatha Restaurant statt, wo seit heuer freie Tischwahl herrscht. Das hat einen einfachen Grund, denn es gab immer wieder Unstimmigkeiten, wenn man einen Innentisch zugeteilt bekam, weil alle begehrten Außentische vergeben waren. Wenn man draußen sitzen wollte, konnte man sich anmelden und kam der Reihe nach dran.
Es gibt seit heuer auch Außentische im Sand, also viel mehr Möglichkeiten, draußen zu sitzen. Für Kellner und die suchenden Reiseleiter ist es zwar mühsam, die immer wo anders sitzenden Leute zu finden doch wir stellten fest, dass nicht nur wir Gewohnheitstiere waren und während unseres Aufenthaltes stets am selben Platz saßen.
Zeit der Mahlzeiten ist morgens und abends von acht bis
halb zehn und zu Mittag von halb eins bis zwei Uhr.
Im linken Bereich des Restaurants gibt es sowohl mittags als
auch abends Vorspeisen wie Suppen und Salate. In der Früh Säfte, Marmeladen,
Müsli Obst, Butter etc.
In der Mitte sind in der Früh alle Brötchen und Kuchen, zu
Mittag und am Abend jeweils die Nachspeisen von Obst angefangen bis zu
verschiedenen Puddings, Torten oder Kuchen.
Im rechten Abschnitt befinden sich die Hauptspeisen in der
Früh Speck, Würstchen und es werden auch Eierspeisen bzw. Omeletts zubereitet.
Zu Mittag und am Abend ist in der linken silbernen
Anrichte immer eine italienische Kost wie Spagetti oder Nudeln in einer Tomatensauce.
Im zweiten oft unterteilten Warmhaltebehälter links weißer
unbehandelter Naturreis, rechts Reis mit Gemüse, Safran, Champignons, halt je nach
Zubereitung.
Im dritten Behälter ist zumeist Fisch, in den beiden
daneben Fleischgerichte wie (fast immer) Huhn, Schwein oder Rind mit Sauce.
Im letzten Behälter ist Gemüse.
Es gibt drei spezielle Abende mit besonderer Kost. Am
Montag chinesisch, am Mittwoch italienisch und am Freitag maledivisch.
An diesen Abenden wird immer Action geboten, das heißt, ein Koch
bereitetet in einem eigenen Strandhüttchen spezielle Gerichte zu wie am Montag
etwas chinesiches, am Mittwoch Nudelgerichte mit verschiedenen Saucen und am
Freitag maledivische Kost. Für Mildgenießer ist da Vorsicht geboten, denn
es könnte mitunter ganz schön scharf sein. Es wird auch viel mit Fisch und
Kokos zubereitet.
An manchen Abenden werden auch leckere Fleischsorten gegrillt und man kann sich verschiedene Saucen dazu aussuchen.
VP+ (Vollpension plus) oder AI (All Inklusive)?
Aufpreis bei All Inklusiv sind an die 500 Euro und man kann auch in der Bar Getränke konsumieren. Bei VP+ kann man im Restaurant trinken, so viel man möchte.
Einmal in zwei Wochen – am Donnerstag ab 22 Uhr – gibt es in der Muraka Bar ein Krabbenrennen. Alle sitzen im Kreis und man kann eine Krabbe mit einer Nummer ziehen und mitspielen. Es würde aber zu langatmig werden, Details zu erklären.
Jeden Freitag ab 22 Uhr bietet das Staff einmalig typisch maledivische Musik - ebenfalls in der Muraka Bar - an. Da wird getrommelt, gesungen und getanzt, nennt sich Bodu Beru. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn mans laut und einheimisch mag.
Hier hören Sie einen Ausschnitt der lokalen Band unter dem Motto Bodu Beru.
Am Strand Bikini oder Badehose. Es ist wegen des
muslimischen Glaubens streng verboten, nackt rumzulaufen oder zu baden.
Zu den Mahlzeiten kurze Hose und kurzärmeliges (oder ärmelloses) T-Shirt bzw.
Kleid. Frau mit Bikinioberteil oder Mann oben ohne schickt sich nicht, auch
wenn man an einem Außentisch sitzt.
Am Abend kann man ein langes Kleid (Rock) anziehen, muss aber nicht sein. Auch kurze Hose oder T-Shirt, also legere Kleidung sind
durchaus üblich.
Fährt man auf eine Einheimischeninsel, muss Frau
schulter- und kniebedeckt sein, also längerer Rock oder Hose und Leibchen mit
&Äuml;rmel, also halt auf jeden Fall über die Schulter.
Es gibt zwei Liegen auf der Holzterrasse, die eine Auflage haben und für die Badetücher vorhanden sind. Früher hatte man zwei Strandliegen dazu, ab heuer gibt es freie Liegenwahl. Das führt oft zu Reibereien, da die Leute – wo sie wollen – liegen können bzw. die Liegen auch schieben können, wohin sie wollen. Klug ist es, den Roomboy um noch zwei Badetücher zu bitten und diese auf die Liegen zu legen.
In der Rezeption hängen Zettel, auf denen alle Ausflüge
angekündigt sind. Man kann sich eintragen, wofür man Interesse hat wie:
Inselausflüge (Besuch einer Einheimischeninsel kombiniert
mit einem Ressort, zumeist Bandhidoo/Vilu Reef, Meedho/Vilu Reef) Auf der
Einheimischeninsel sollte man sich ausreichend mit Mückenschutz versorgen, da es
vor allem im Inselinneren ziemlich viele Moskitos (Mücken) gibt. Weil es dort
zumeist auch sehr heiß ist, empfiehlt sich eine Kopfbedeckung und etwas zu
trinken mitzunehmen. Inselausflüge sind aber in jedem Fall sehenswert und auch der Besuch eines anderen Ressorts ist interessant.
Dolphinwatching (Delphinschauen) ist auch sehr
interessant. Auch wenn man keine Delphine sieht, die Fahrt mit dem Dhoni vorbei
an einigen Inseln und zurück im Sonnenuntergang ist schon sehenswert genug.
Nachtfischen war ich noch nie, man kann sich aber seinen gefangenen Fisch danach zubereiten lassen, ließ ich mir sagen.
Zweimal am Tag fährt ein Schnorchel-Dhoni hinaus aufs Außenriff, da
Velavaru über kein eigenes Hausriff verfügt. Die Leute stört das aber kaum, sie berichteten
begeistert über die Vielfalt der Fische, die sie dabei sehen.
Die Tauchschule bietet Schnuppertauchen und Tauchkurse an. Da erkundigt man sich aber am besten vor Ort.
Robinson Insel
Man wird mit einem Dhoni, Proviant und Handy auf eine einsame Insel gebracht, auf der man den Tag in harmonischer Zweisamkeit und völliger Abgeschiedenheit genießen kann. Wer es einmal erlebt hat, der schwärmt davon.
Kosten von 180 Dollar sollte man einplanen.
Romantik-Dinner
Man sitzt zu zweit auf einem, von der Inselcrew nicht verratenen, abgelegenen Strandabschnitt an einem mit Kerzenschein und schön dekorierten Tisch. Ein eigener Kellner serviert das zuvor ausgesuchte Menü.
Kosten von 150 Dollar sollte man einplanen.
Das Spa-Center bietet verschiedenste Massagen an, die eine Wohltat für Körper und Geist sind.
Kosten sind je nach Massage unterschiedlich.
Velavaru ist - wie bereits erwähnt - an Banyan Tree verkauft worden, so viel ist definitiv. Man hört aber täglich unterschiedliche Meldungen und tut am klügsten daran, alles und nichts zu glauben, also abzuwarten und zu buchen.
Velavaru ist eine kleine familiäre Insel und wer es gern ruhig und gemütlich haben will, der ist hier in einem der schönsten Paradiese auf Erden.
Letztes Update 08.März 2006
© by Burgi Bänder, Wien