Am 6. Februar war es endlich wieder soweit, der erneut lang ersehnte Tag war gekommen. Um 20.05 ging es fünf Stunden mit einer Boeing 737-800 (der gleiche Typ wie voriges Jahr) nach Dubai zur ersten Zwischenlandung. Obwohl es Nacht war, konnten wir nicht schlafen. Der Lärm der Turbinen dröhnte, das Personal servierte - zum Glück - sehr oft, wodurch die Zeit rascher verging. Weil wir heuer ohne Günthers Bruder Willy reisten, saß neben mir eine fremde Person. Es gab einige Turbulenzen und so waren der unbekannte Mann und ich froh, dass wir uns in eine Unterhaltung vertieften, denn mein Partner hatte überhaupt keine Angst.
Der nächste Flug nach Male (7263 km von Wien entfernt) dauerte viereinhalb Stunden. Günther fand den Vollmond in der Morgendämmerung besonders beeindruckend.
Als wir ausstiegen, kamen uns Hitze und Schwüle entgegen. Wir wussten das vom Vorjahr und hatten uns vorsorglich eine große Flasche Wasser ins Handgepäck gegeben. In Wien war tiefer Winter, viel Schnee und Temperaturen um die -3°, hier in Male kam eine 1 hinten dran. Mit dem vertrauten Wasserflugzeug DeHavilland Twin Otter starteten wir in die Nähe unserer Urlaubsinsel Velavaru. Diese Propellermaschine machte einen noch größeren Wirbel, wir freuten uns wirklich auf 14 Tage nur Ruhe, Frieden und Erholung
Angekommen in der Rezeption, sehnten wir uns nach den gekühlten, parfümierten Erfrischungstüchern und einem Cocktail. Nach Erledigung der Formalitäten führte uns, der dieses Jahr zugeteilte Roomboy, Muhamad zu einem Bungalow mit der Nummer 207, denn nur ein einziger Strandbungalow auf 127 wurde kommenden Tag frei.
Wir staunten über das wunderschön dekorierte Bett und trösteten uns rasch. Zirka 24 Stunden würden wir es hier trotz extremer Hitze aushalten. Im Inselinneren war es windstill, die Temperaturen bewegten sich um die 35° und die Umstellung von totalem Winter auf purem Sommer musste der Körper auch erst verarbeiten. Mit Klimaanlage und Ventilator schafften wir es, eine einigermaßen erträgliche Temperatur herzustellen. Wir schliefen - wie voriges Jahr - viele Stunden, ehe wir uns am kommenden Morgen aus dem Bett bewegen konnten. Der lange und laute Flug, die Umstellung auf das tropische Klima, kein Schlaf in der vergangenen Nacht, forderte seinen Tribut.
Wir freuten uns riesig, als wir unseren zukünftigen Bungalow 127 bezogen. Die kommenden Tage genossen wir so sehr, das kann man kaum in Worte kleiden. Vormittags verbrachten wir auf unseren Liegen im Schatten. Günther las Perry Rhodan, ich strickte oder vertiefte mich in Kurzgeschichten in Braille (Blindenschrift). Die Hauptmahlzeiten waren ein richtiges Ritual und wurden sorgfältig ausgewählt und ohne auf die Uhr sehen zu müssen verzehrt. Sie waren eine echte Gaumenfreude und Augenweide.
Die Nachmittage verbrachten wir mit schwimmen, auf der Luftmatratze und tümpeln in der Lagune. Gegen 17 Uhr schlenderten wir in die Bar und genehmigten uns einen Vanille- Bananen- oder Schokoshake. Am Abend gingen wir im Sonnenuntergang spazieren und nahmen jeden Augenblick in uns auf weil wir wussten, er war zu schnell vergänglich.
Für Schnorchelfans fährt zweimal am Tag ein Dhoni (Boot) zum Hausriff, das nahmen wir nicht in Anspruch. Günther schnorchelte in der Lagune nahe den Steinen oder im tiefen Meer. Ich habs einmal versucht, war jedoch enttäuscht, weil ich mit meinen 20 % Restsehvermögen kaum Fische sah. Es werden sowohl Ganztags- als auch Halbtagsausflüge veranstaltet, nur leider wurde die Tour zur Insel Medhoo gecancelt, weil sich zu wenig Leute dafür anmeldeten. Bandhidoo hatten wir voriges Jahr schon besucht, also fuhren wir zum Delphin-watching. Außer einer Flosse haben wir aber leider nichts gesehen *ggg*, dafür wurde - zumindest ich - mit einem herrlichen Sonnenuntergang belohnt
Valentin wurde groß angepriesen und aufgezogen, keine Ahnung, ob das voriges Jahr auch so war. Ich sehe bei Candlelight noch weniger als ohnehin und Günther hat es nicht so mit feiern. Wir amüsierten uns, denn wir saßen beim Abendessen im halbvollen Restaurant und genossen die Ruhe. Das Buffett und Service waren wirklich einzigartig. Der Rest der Touristen verbrachte, um nicht grad wenig Geld, am stürmischen Strand, denn an diesem Tag war es besonders windig. Anschließend relaxten wir in einer ausgesuchten Nische in geräumigen Sesseln bei einem Cocktail in der Bar. Die Band sahen und hörten wir von hier aus ausgezeichnet. Um nichts hätten wir tauschen wollen mit den Menschen am Strand.
Video von Velavaru
Ich habe einen,
für diese Page, 3 minütigen Film zusammen gestellt. Er ist 6 MB groß.
Eines war uns voriges Jahr klar und wurde uns heuer noch deutlicher: Wir fliegen nächstes Jahr zum dritten Mal nach Velavaru - unserem Paradies auf Erden.
Letztes Update 22. März 2004
© by Nothburga Karnutsch, Wien