Am Samstag, dem 23. Februar 2008, fand in Thaur/Tirol die Endausscheidung des 22. dezentralen Österreich-Cups 2007/08 statt.
Was bedeutet dezentraler Ö-Cup:
Vier Qualifikationsrunden werden von Oktober bis Jänner am heimischen Schießstand geschossen. Weil wir Schützen nicht gemeinsam in einem Schießstand schießen wie bei der Endausscheidung, nennt sich das dezentral, also das Gegenteil von zentral wie z. B. bei der Endausscheidung.
1.) Einzelbewerbe für Frauen:
- 40 Schuss
"stehend frei" in der Zeit von 1:15 Std.
- 40 Schuss
"stehend aufgelegt" in der Zeit von 1:15 Std.
2.)
Einzelbewerbe für Männer:
- 60 Schuss
"stehend frei" in der Zeit von 1:45 Std.
- 60 Schuss
"stehend aufgelegt" in der Zeit von 1:45 Std.
3.)
Mannschaftswertung für Frauen und Männer gemeinsam:
3 mal 40 Schuss "stehend aufgelegt" oder "stehend frei", wobei von den
Männern die ersten 40 Schuss des Einzelbewerbes zur Wertung herangezogen
werden.
Ermittlung der Sieger:
Zum erzielten Ergebnis bei der Endausscheidung wird der Durchschnittswert der Vorrunden (Summe aller Ergebnisse aus den 4 Vorrunden geteilt durch 4) hinzugezählt und
die höhere Gesamtringanzahl (Ergebnis Endausscheidung plus Durchschnittswert)
entscheidet über den besseren Rang. Somit werden im Endergebnis die Leistungen
in den Qualifikationsrunden mit 50% berücksichtigt.
Der Austragungsort war heuer der Schießstand der Schützengesellschaft Thaur im Ortszentrum von Thaur.
Wir Schützen reisten im Laufe des Freitag nachmittags an.
Meine Freundin Andrea und ich beschlossen, schon gegen
Mittag in Thaur zu sein, weil wir auch etwas vom Landschaftsbild mitbekommen
wollten. Thaur liegt in der Nähe von Innsbruck am Nordhang des Inntals auf 633 m Höhe. Unser Spaziergang bei herrlichem, fast frühlingshaftem Wetter führte uns bergauf, von wo wir einen phantastischen Ausblick auf die Berge und über die Täler hatten.
Wir nächtigten im Hotel Gasthof Purner. Die Verpflegung, die Zimmer und das morgendliche Büfett waren ausgezeichnet und das Personal freundlich und zuvorkommend.
Am Samstag fanden die Bewerbe statt und wir staunten, als wir den Schießstand betraten.
Neun elektronische Anlagen, mit Monitor auf jedem Stand und
mit Übersichtsmonitoren in den Vorräumen sowie im Aufenthaltsraum waren vorhanden, an denen jeder abgegebene
Schuss aller Schützen mitverfolgt werden konnte.
Wir waren beeindruckt, denn auch wir Sehbehinderten konnten mittels integriertem Zoom den Spiegel der Schießscheibe auf den Monitor sehen und so jeden Schuss mitverfolgen. Auch die Auswertung und viele andere Details wurden angezeigt.
Mich faszinierte, dass nicht nach jedem Schuss eine Scheibe gewechselt werden musste und sich so jeder Schütze bzw. jeder Betreuer Zeit und in unserem Falle Nerven
ersparte, weil wir ja mittels Schablone schießen müssen. Diesen Vorgang habe ich an anderer Stelle ausführlich beschrieben.
Auch dass keine Seile gespannt waren und wir beim Aufbau unserer Fotoständer und Lampen ungehindert durch den Raum gehen konnten, begeisterte mich, denn so war man als sehbehinderter Schütze weitaus selbstständiger.
Sollte ich einmal zu viel Geld haben *lächel*, dann kaufe ich mir eine eigene elektronische Schießanlage für den heimischen Schießstand.
In der Disziplin „stehend frei“ erreichte ich mit insgesamt 746,75 Ringen den dritten Platz, in der Disziplin „stehend aufgelegt“ mit 795,75 den zweiten Platz, worüber ich mich sehr freue.
Leider konnte ich mir die Namen der engagierten Helfer nicht merken, einzig den von Joachim Steinlechner, von dem diese wirklich gelungenen Fotos stammen.
Ich möchte mich bei allen recht herzlich für die
Organisation und Abwicklung bedanken, denn auch dadurch wurde es ein gelungener und unvergessener Tag.
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Letztes Update 25. Februar 2008
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