Einige Tage vor der ÖSTM war ich zur Blutabnahme. Kurze Zeit später bildete sich unterhalb der Einstichstelle ein kleiner Bluterguss, der sich am Freitag ausweitete und Schmerzen verursachte. Ich bandagierte den Unterarm auf Anraten des Arztes zur Stütze, denn an diesem Abend fand das Training statt. Die meiste Belastung trifft beim Bewerb „stehend frei“ mit dem LG den linken Unterarm und genau der war lädiert.
Die Nacht schlief ich schlecht, ich hatte stechende Schmerzen und zum Bluterguss hatte sich nun auch ein roter Strich gebildet.
Ich zeigte diesen etwas beunruhigt – und auch wegen der Schmerzen – dem Nationaltrainer, der mich daraufhin sogleich zu den stationierten Sanitätern brachte. Sie fuhren mich mit Verdacht auf Rotlauf im Ambulanzwagen ins Spital.
Ich sah meine Lieblingsdisziplin bereits ohne mich stattfinden und je länger ich in der Notfallsambulanz des Linzer Krankenhauses wartete, desto trauriger wurde ich. War ich nun hierher gereist, um "kampflos" aufgeben zu müssen, weil mich eine einfache Blutabnahme mit Folgen dazu zwang? Ich hatte mich so auf die Premiere mit dem LG 100 und den „Freibewerb“ gefreut.
Zum Glück stellte sich heraus, dass der rote Strich daher kam, weil sich die Blutergusshaut unter dem Verband zusammengeschoben hatte. Auf diese Möglichkeit wären wir alle nicht gekommen, waren erstaunt, aber letztlich total erleichtert. Ich konnte sogar noch eine Kleinigkeit essen, bevor Startbeginn war.
Weil mir der linke Unterarm weh tat, musste ich öfter das Gewehr ablegen und eine kurze Pause machen. Mein Ergebnis mit 382 Ringen reichte für den Österreichischen Staatsmeister und ich freute mich sehr darüber, da ich trotz des turbulenten Tages ein gutes Ergebnis geschafft habe.
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Letztes Update 13. Juni 2004
© by Nothburga Karnutsch, Wien